Gut vertreten war der SPD-Ortsverein St. Leon-Rot bei der von unserem Bundestagsabgeordneten Lars Castellucci einberufenen Wahlkreiskonferenz am vergangenen Dienstag in Leimen im Bürgersaal mit Evelyn Bellemann, Dominik Frankmann und Gerda Kunkel.
Peter Sandner vom Ortsverein Leimen, der die Veranstaltung ausgerichtet hatte, hieß die Anwesenden willkommen und gab dann das Wort an Lars Castellucci weiter. Der Abend sollte dem Austausch über grundlegende parteipolitische Fragen dienen, die zu stellen und anzugehen nach den für die SPD durchaus nicht erfolgreich ausgegangenen Wahlen und der anhaltenden Führungskrise der Partei von großer Dringlichkeit sind.
Zunächst hatten die Mitglieder die Gelegenheit, in kurzen Statements mitzuteilen, was für sie wichtig ist. Dabei schlug Lars Castellucci vor, in der Reihenfolge der zuletzt erfolgten Pateieintritte vorzugehen. Berichtet wurde von etlichen im Wahlkampf geführten Gesprächen, aus denen zu ersehen war, was die Bürgerinnen und Bürger bewegte, die Wohnsituation, Schule, Bildung und Ausbildung, Arbeitsbedingungen, Kinderbetreuung und Pflege, Verkehr und nicht zuletzt die Klimakatastrophe.
Viele junge, engagierte Parteimitglieder drängen auf Veränderung, ältere sind vor allem enttäuscht, daß wichtige von der SPD auf Bundesebene angestoßene und mit Nachdruck durchgesetzte Entscheidungen in der öffentlichen Wahrnehmung nicht entsprechend gewichtet und andrerseits Unterlassungen und Fehlentscheidungen der SPD angelastet werden, die vor allem der Koalitionspartner direkt oder indirekt zu verantworten hat.
Der Grundtenor lautete, daß die SPD als älteste Partei des Landes sich auf ihre in einer langen sozialdemokratischen Tradition erarbeiteten Werte zu besinnen und sich mit diesem Fundament den Herausforderungen der Gegenwart zu stellen habe.
Erörtert wurde auch, wie die SPD sich aktuell zur Großen Koalition stellen soll. In der folgenden lebhaften Dsikussion wurde deutlich, daß darüber die Meinungen geteilt sind. Konsens bestand darin, daß die SPD ihre Kontur deutlicher zu machen hat, damit sie sowohl ihr Traditionsgut als auch ein über das politische Tagesgeschäft hinausgehendes „Zukunftsbild“ für alle sichtbar und plausibel machen kann.
Vorbildlich hat Lars Castellucci mit diesem Abend durchgeführt, was eigentlich in der ganzen Partei die Regel sein sollte: die Parteimitglieder zusammenrufen, Erfahrungsaustausch anregen, einander zuhören, Kontroversen ermöglichen und ein Abwägen alles dessen, was zusammengetragen wird.
Bemerkenswert war, daß immer wieder betont wurde, egal, ob jemand aus Leimen, Wiesloch, Walldorf, Nußloch, Dielheim, Mühlhausen, Lobbach, Schönbrunn, Neckargemünd, Eberbach, Neckarbischofsheim oder St. Leon-Rot kam, daß die SPD eine „tolle Partei“ sei.